Nachdem wir morgens sehr früh Niederbronn hinter uns gelassen haben und nach sieben Stunden Autobahn ankamen, war uns danach, das Zentrum der Stadt „Vieille Lille“ zu Fuß zu erkunden. So sieht man deutlich den niederländischen Einfluss, der hier aus historischen Gründen herrscht, da diese Ecke des Landes einst sowohl zur Grafschaft Flandern als auch zu den Spanischen Niederlanden gehörte. Die flämische Sprache und Kultur ist noch deutlich spürbar und so haben wir uns für unseren Ankunftsabend ein traditionelles Estaminet ausgesucht, wo wir Welsch und Flamiche au Maroille, zwei sehr käse- und frittenlastige Gerichte, gegessen haben.
Dem zweiten zentralen Viertel haben wir uns am Sonntag
gewidmet, da dann immer der über die Grenzen Lilles bekannte Marché de Wazemmes
stattfindet, der wirklich ein einziges Spektakel ist. Auf engsten Raum werden
unter freiem Himmel und in einer Markthalle Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch,
Käse in allen Variationen, Tees, Kaffee, Säfte, Gewürze, Antipasti, Gebäck und
sogar Klamotten, Teppiche, Stoffe und allerlei Alltagsgegenstände feilgeboten.
Durch die engen Gassen schieben sich wahre Massen der verschiedensten Kulturen
und der Markt ist ein einziges Durcheinander – ich kann einen Besuch definitiv
empfehlen! Hier habe ich auch gelernt, dass man nicht gleich dem
verführerischen Angebot von drei Avocados für 2€ in der ersten Marktstandreihe
verfallen sollte, sondern sich minimal tiefer in das Geschehen der zweiten
Reihe stürzen sollte, wo es das Gleiche für nur eine Euro gibt. Da lernt man
was für das Leben :)
In Niederbronn bin ich jetzt wieder angekommen und werde nun
auch erstmal wieder für eine lange Zeit hier bleiben und nicht gleich wieder
umherreisen. Umso mehr freut es mich, dass sich meine liebste Filiz dieses
Wochenende auf den Weg ins Elsass machen wird, um mir einen Besuch abzustatten.
Je me réjouis de tout coeur!
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