Dienstag, 17. März 2015

L'Arrivée du Printemps

Während der Frühling langsamen, aber immer sicheren Schrittes in Niederbronn einkehrt, gewöhne ich mich wieder an meinen alltäglichen Arbeitsrythmus, den ich gefühlt seit Dezember nicht mehr hatte. Da Theresa die letzte Woche auf ihrem Zwischenseminar in Dresden verbracht hat, wurde ich also gleich mir also gleich sehr viel Arbeit aufgebürdet und meinen Rechnungen zu Folge habe ich die letzte Woche 52 Stunden gearbeitet – bei einem eigentlichen wöchentlichen Stundensatz von 35! Die allmorgendliche Helligkeit, die wärmende Sonne und die sprießenden Blumen haben mich aber ein wenig trösten können. Bis Mitte April wird es übrigens genauso weiter gehen, da die nächsten Wochen die Zeit des Hochbetriebs im Centre sind und uns sowohl unter der Woche als auch am Wochenende immer eine Gruppe einen Besuch abstattet. Für diesen Frühlingsabschnitt muss ich mich also mit viel Motivation wappnen!

Doch à propos Besuch, am ersten Märzwochenende hat mich Filiz besucht und zu zweit haben wir einen wunderbaren Tag in Straßburg, Niederbronn und Umgebung verbracht. Es ist ein wirklich schönes Gefühl, sein Leben hier mit den Freunden aus Trier zu teilen. Denn so ist mein Alltag hier viel eindrücklicher und nicht nur eine vage Vorstellung. In der nächsten Zeit kann ich diese Gefühle noch ein paar Mal genießen, da mich am Freitag mein Cousin Alex für ein paar Tage besuchen kommt, ich nächste Woche an meinem freien Tag Bettina in Straßburg treffe und danach meine geliebte Martina den Weg ins Elsass auf sich nimmt :)

Ansonsten mag ich Euch noch von zwei Veranstaltungen erzählen, die sich aktuell in Niederbronn abspielen. Letzten Samstag fand hier ein Ostermarkt mit Kunst, Handwerk und Leckereien statt, der wirklich eine gute Abwechslung zum sonstigen Dorfleben geboten hat. Doch zum wirklich wichtigen Spektakel komme ich nun: mit einem Teil der deutsch-französischen Gruppe, die momentan im Centre ist, musste ich heute Einzelschicksale und Besucherhefte bearbeiten. Aus dem gelernten Wissen haben die Schüler ihre eigenen Gedanken geäußert, Einträge und Biographien kommentiert und ihre Ideen auf kleine Zettel geschrieben, die sie an einen Gedenkkranz angebracht haben. Normalerweile wird ein solcher Kranz von der Gruppe immer auf dem Friedhofsgelände abgelegt, doch heute kam es überraschenderweise anders. Mir wurde eröffnet, dass der heutige 17. März das siebzigjährige Jubiläum der Befreiung Niederbronn-les-Bains im Zweiten Weltkrieg durch die Amerikaner war und deswegen eine Gedenkfeier stattfindet. Die Gruppe konnte so bei der offiziellen Kranzniederlegung dabei sein und Feier aktiv mitgestalten, was eine wirklich gute Sache ist, doch leider hatte ich manchmal das Gefühl, dass den Schülern die Tragweite dieser Aktion nicht bewusst war. Ob sich die fünf Überstunden gelohnt haben, kann ich also nicht mit vollkommener Überzeugung behaupten, wobei das anschließende verre d'amitié im Rathaus dies wieder ein wenig wett machen konnte :)

Morgen in der Frühe geht es weiter mit der anstrengenden Arbeit und so wünsche ich Euch von ganzem Herzen eine gute Nacht und eine angenehme Woche – bisous mes amis!

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